
Ein Schlaganfall ist immer eine Notsituation – deshalb ist es wichtig, die Symptome zu kennen. ©drubig-photo – Fotolia.com
Ein Schlaganfall, auch Apoplex oder Hirnschlag genannt, ist der häufigste Grund für eine dauerhafte Behinderung. Viele Menschen wissen nicht, dass sich die meisten Schlaganfälle ankündigen und daher frühzeitig verhindert werden können, sofern sie die Symptome richtig deuten und sofort ärztliche Hilfe anfordern. Denn: Jeder Schlaganfall ist ein Notfall und eine frühzeitige Behandlung steigert die Chancen, dass Sie diesen sogar unbeschadet oder nur mit leichten Schädigungen überstehen.
Warnende Symptome beim Schlaganfall
Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung im Gehirn gestört, in den meisten Fällen durch ein Blutgerinnsel, das die Hirnarterie verstopft, so dass die Sauerstoffversorgung der Nervenzellen nicht mehr gewährleistet ist. Dieser Zustand macht sich durch eines oder mehrere folgender Symptome bemerkbar:
- Kribbelgefühl und Taubheit auf einer Körperhälfte,
- Beeinträchtigungen des Sehvermögens,
- Gleichgewichtsstörungen,
- Schluck- und Sprechstörungen,
- Plötzliche Übelkeit bis hin zum Erbrechen,
- Heftige, plötzlich auftretende Kopfschmerzen,
- Lähmungen,
- Bewusstseinsstörungen, plötzliche Verwirrtheit oder depressive Grundstimmung,
- Urininkontinenz.
Bemerken Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich oder einem Angehörigen, rufen Sie augenblicklich den Notarzt! Nur eine rasche Behandlung sowie zeitige Rehabilitationsmaßnahmen können schlimmeres verhindern.
Erste Hilfe bei einem Schlaganfall
Beim Auftreten einer oder mehr der oben genannten Symptome rufen Sie unverzüglich den Notarzt und fahren erst dann mit weiteren Erste Hilfe Maßnahmen fort.
- Öffnen Sie Krawatten, Hemden und Blusen um die Atmung des Patienten zu erleichtern.
- Beginnen Sie bei Atem- oder Herzstillstand sofort mit den entsprechenden Wiederbelebungsmaßnahmen.
- Geben Sie dem Betroffenen auf keinen Fall etwas zu Essen oder zu Trinken. Bei einem Schlaganfall kann es zu Schluckstörungen kommen, die in diesem Fall zu einem lebensgefährlichen Verschlucken führen können.
- Nehmen Sie dem Patienten Zahnprothese und Gebiss aus dem Mund.
- Bringen Sie bewusstlose Personen in die stabile Seitenlage. Ist der Betroffene noch bei Bewusstsein, ist die Rückenlage mit einer halbsitzenden Position angeraten.
- Falls möglich, bereiten Sie alles für einen Krankenhausaufenthalt vor. Krankenkassenkarte, Personalausweis und persönliche Gegenstände des Betroffenen gehören in die Notfalltasche.
- Wenn es Ihnen möglich ist, hilft es dem ärztlichen Personal und den Erstversorgern sehr, wenn Sie eine Liste der ärztlich verordneten Medikamente mitgeben. Unser Tipp: Fertigen Sie so eine Liste vorsorglich an und verwahren Sie diese an einem gut erreichbaren Ort, zum Beispiel am Kühlschrank oder im Nachttisch. So haben Sie diese zu jedem Zeitpunkt Griffbereit.
- Bleiben Sie ruhig. Angst kann den Zustand des Schlaganfallpatienten verschlimmern. Versuchen Sie, ihn zu beruhigen.
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Quellen:
- Barden, Ingeburg: Der große Caritas-Ratgeber – Hauskrankenpflege, Stuttgart, 2010, Seite:272f.
- Dr. med. Weiland, Fabian: Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag, Hirninfarkt, Insult): Symptome, unter: http://www.onmeda.de/krankheiten/schlaganfall-symptome-1691-5.html (abgerufen am 06.03.2014)