
Bei Pflegebedürftigen mit Kau- und Schluckbeschwerden gibt es bei der Ernährung einiges zu beachten. Wir erklären, was.| Foto: © Monkey Business – Fotolia.com
Einige Krankheiten und Behinderungen, wie zum Beispiel die Folgen eines Schlaganfalls, Parkinson oder Demenz, gehen gelegentlich mit Kau- und Schluckbeschwerden einher. Beobachten Sie diese bei Ihrem Pflegebedürftigen, so halten Sie dringend Rücksprache mit Ihrem Arzt. Dieser kann die Ursachen erkennen und gegebenenfalls sogar beseitigen. Unter Umständen kann auch eine Therapie bei einem Logopäden hilfreich sein.
Halten die Kau- und Schluckbeschwerden an, nehmen Sie dabei beim Reichen von Speisen und Getränken Rücksicht.
Getränke für Menschen mit Schluckbeschwerden
Häufig haben wir im Kopf, dass etwas Flüssiges leichter zu schlucken ist, als etwas Festes. Dies ist jedoch nur teilweise richtig. Gerade bei Getränken kommt es für Menschen mit Schluckbeschwerden zu einem häufigeren Verschlucken, weil die Flüssigkeit bereits am Gaumen ankommt, bevor der Betroffene merkt, dass er etwas im Mund hat.
Ziel bei Getränken ist es also, deren Fluss zu verlangsamen, damit der Pflegebedürftige genug Zeit bekommt, sich auf das Schlucken einzustellen. Dies erreichen Sie, indem Sie Getränke andicken. In der Apotheke und im Handel finden Sie hierzu spezielle Verdickungsmittel für Suppen und Getränke, die meistens aus Maisstärke oder Johannisbrotkernmehl bestehen und in der Regel geschmacksneutral sind. Für einige Patienten ist es zudem hilfreich, wenn sie ihre Getränke aus einer Schnabeltasse zu sich nehmen. Durch die reduzierte Flüssigkeitsmenge im Mundraum und das leichte Saugen am Becher ist der Betroffene eher auf das Schlucken vorbereitet.
Verzichten Sie auf zu kleinteiliges Essen
Werden die Schluckbeschwerden durch Kaubeschwerden begleitet, neigen viele Pflegende dazu, die Nahrung besonders kleinteilig zu gestalten. Dies ist jedoch oft ein falscher Impuls. Die Speisen sollten zwar mundgerecht zubereitet werden, aber nicht so, dass sie ohne zu kauen heruntergeschluckt werden können.
Gefährlich werden kann auch Essen, das beim Kauen stark zerfällt oder krümelt, wie zum Beispiel Kekse, Speisen mit Panade, Knäckebrot und ähnliches. Vermeiden Sie bei der Zusammenstellung des Speiseplans Nahrungsmittel wie diese und verzichten Sie auch auf Reis oder kleinteiliges Gemüse, wie zum Beispiel Mais und Erbsen. Alternativ können Sie dieses jedoch natürlich auch pürieren und mit den oben aufgeführten Verdickungsmitteln andicken.
Quellen
- Barden, Ingeburg: Der große Caritas Ratgeber – Hauskrankenpflege,Stuttgart, 2010, Seite: 203